"Vergib - Verwandle - Vertraue "

Ausstellung "Recht ist nicht Gerechtigkeit"
Die Inspiration für diese künstlerische Arbeit fand ich am Passeggen, einer Richtstätte, an der 45 Personen während der Hexenverfolgung hingerichtet wurden. Die Jüngsten Opfer waren ein 11-jähriger Junge und zwei 14-jährige Mädchen. Dieses unmenschliche Ereignis ließ mich nicht los. Nach einiger Zeit fasste ich den Mut und schnitzte das Abbild eines Mädchens, das ich symbolisch „entzündete“ und verkohlte. Dies war ein sehr emotionaler und bewegender Moment für mich.
In ihren Händen hält die angebrannte Figur eine Holzkugel, die die Unendlichkeit repräsentiert und den Raum für eine neue Dimension öffnet, in der Vergebung möglich wird. Die aufrechte Haltung und der Blick nach vorne waren entscheidende Aspekte meiner Gestaltung.
Entstehung der Skulptur "Vergebung"
"Recht ist nicht Gerechigkeit"
In der Ausstellung „Recht ist nicht Gerechtigkeit“ wird die Skulptur „Vergebung“ von sieben Metalltafeln ergänzt, die jeweils von tatsächlichen Begebenheiten einer Person im Lungau berichten. Vier Tafeln sind den Opfern der Hexenverfolgung gewidmet, drei stammen aus der Zeit des Nationalsozialismus und sind Zeugnisse der Angst. Diese Ausstellung zeigt eine düstere Geschichte und das systematische Arbeiten mit Angst. Sie soll nicht nur an diese Ereignisse erinnern und das Vergessen verhindern, sondern auch zur Reflexion anregen.

Ausstellung:
"Recht ist nicht Gerechtigkeit"
Wirkung der Ausstellung
Die Darstellung dieser Ereignisse sensibilisiert unser Bewusstsein für die Wahrnehmung unserer Umgebung. Viele Begegnungen am Kunsthof Thomatal führten zu emotionalen Reaktionen und regten zur Reflexion über die dunkle Geschichte des Lungaus bis zur Gegenwart an.
Bei den Betrachterinnen entsteht oft ein Gefühl der Dankbarkeit für die friedliche Region, in der wir leben. Die Ausstellung schärft unser Bewusstsein für die Errungenschaften unserer Gesellschaft. Unser Zugang zu Bildung, die Meinungsfreiheit, das Gesundheitswesen und die soziale Absicherung erfahren dadurch neue Wertschätzung.
Geschichtliche Aufarbeitung
Die zentrale Arbeit der Ausstellung ist eine lebensgroße, angekohlte Mädchenfigur, die eine hellhölzerne Kugel zwischen ihren Händen hält. Sie wird von Metalltafeln umgeben, auf denen Protokolle der Angst eingestanzt sind, ausgewählt von Historiker Klaus Heitzmann. Diese Installation erinnert an dunkle Kapitel der Geschichte, in denen Angst systematisch erzeugt wurde, wie im Nationalsozialismus und bei der Hexenverfolgung. In beiden Fällen diente Angst als Mittel der Kontrolle.
Die Ausstellung regt dazu an, gegenwärtige Ereignisse wachsam zu reflektieren und zu hinterfragen, ob mit Angst manipuliert wird oder ob es sich um sachliche Informationen handelt. Die Skulptur fordert uns auf, unsere Werteordnung zu hinterfragen, Frieden in uns selbst zu finden und einen respektvollen Umgang mit uns und unserer Umwelt zu pflegen.
Wenn wir uns unserer Verantwortung bewusst werden und diese leben, tragen wir dazu bei, die Welt ein Stück weit zu verbessern.

Kosten der Wanderausstellung:

Die Ausstellung besteht aus der Skulptur "Vergebung" und sieben Metalltafeln.
Pauschalbetrag bis 6 Tage: 240,- €
Für jeden weiteren Tag: 20,- €
Der Transport wird nach tatsächlichem Aufwand abgerechnet.
Texte die Berühren
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